Heißtraining bei grenzüberschreitenden Feuerwehren
- Details
- Kategorie: Aktuell
- Veröffentlicht: Freitag, 30. Dezember 2016 21:54
Veiligheid zonder Grenzen – Sicherheit ohne Grenzen – diesen treffenden Namen trägt ein Projekt der niederländischen Brandweer Millingen aan de Rijn und der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kleve – Löschzug Rindern. Das Jahr 2016 neigt sich dem Ende zu und das grenzüberschreitende Projekt der Feuerwehrleute aus der Grenzregion hat seinen Jahreshöhepunkt erreicht: Die 30 Feuerwehrleute konnten eine Woche vor dem Weihnachtsfest auf dem Gelände der Training Base Weeze im sogenannten „Heißtraining“ den realen Ernstfall üben – reales Feuer, reale Hitze, gemeinsame Handlungsstrategien.
Begleitet und unterstützt wird das Projekt von der Euregio Rhein Waal im Interreg-Programm „Deutschland - Nederland“. Erfreut waren die Kameraden der beiden Feuerwehrgruppen über den Besuch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Euregio Rhein-Waal, die sich das Spektakel zusammen mit der Bürgermeisterin der Stadt Kleve, Sonja Northing, und dem Bürgermeister der Gemeente Berg en Dal, Mark Slinkman, angeschaut haben.
„Die Übungen, die wir an den Standorten in Millingen aan de Rijn und Rindern tätigen können, sind oftmals mit Nebelmaschinen u. Ä. an für uns markanten Gebäuden schon sehr realistisch. Was wir hier an der Training Base in Weeze an Möglichkeiten unter realen Bedingungen simulieren können geht manchmal über unsere eigene Vorstellungskraft hinaus. Doch gerade das sind die Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen“, fassen Brandoberinspektor Daniel Kuhnke von der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kleve – Löschzug Rindern und Groepschef Peter Heijmen von der Brandweer Millingen aan de Rijn den Tag zusammen.
Vier Übungsszenarien konnten die Feuerwehrleute simulieren. Sowohl den Zimmerbrand als auch brennende PKW in einer Tiefgarage konnten auf dem außergewöhnlichen Gelände am Flughafen in Weeze in Übungen trainiert werden. „Gerade in der Weihnachtszeit sind es immer noch die brennenden Adventskränze und Weihnachtsbäume, die unsere Hilfe erfordern.“, sagt Peter Heijmen. Kuhnke ergänzt: „Rauchmelder retten Leben. Das ist nicht nur ein Werbeslogan, sondern Realität. Das kann man an dem Brandverlauf in den Objekten hier vor Ort sehr eindrucksvoll beobachten.“
Das Projekt „Veiligheid zonder Grenzen“ ist im Mai 2016 unter der Schirmherrschaft der Bürgermeisterin der Stadt Kleve, Sonja Northing, gestartet. Ziel des Projektes ist es, die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Feuerwehrgruppen zu fördern und im Ernstfall grenzüberschreitend gegenseitig Hilfestellung leisten zu können. Wie wichtig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auch für die Feuerwehrorganisationen sind, konnte man auch in Weeze dokumentieren: Kreisbrandmeister Reiner Gilles und Ralf Benkel, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kleve, haben ebenso den Weg nach Weeze in Kauf genommen, wie Ignas Kamps von der Veiligheidsregio Gelderland Zuid aus Nijmegen.
Die Training Base Weeze ist mit ihrer 38 Hektar großen Gesamtfläche eines der größten Übungszentren ihrer Art in Europa. Sie bietet realistische Übungsmöglichkeiten für Feuerwehr, Polizei und Militär. Dazu gehören beispielsweise ein 200 m langer Autobahnabschnitt, drei Gleisabschnitte mit Personen- und Kesselwagons, eine Tankstelle mit Tankwagen und ein Kraftwerk.
Die ganztägige Übung, für die sich alle Beteiligten den Samstag „freigeschaufelt“ haben, ist nur ein Baustein aus dem umfangreichen Projektprogramm, dass die deutschen und niederländischen Kameraden erwartet. Auch 2017 und 2018 sind Besuche der Training Base Weeze geplant. Langweilig oder gar eintönig wird es hier nicht: Aufgrund der Vielzahl an Übungsvarianten ist es möglich, noch während der Trainingsabschnitte neue Bausteine und Überraschungen einzubauen. Unterschiede zwischen der Einsatztaktik der niederländischen und deutschen Feuerwehrgruppe konnten an diesem Samstag deutlich herausgestellt werden. „Unsere Aufgabe und unser Bestreben ist es, mit diesem Trainingsangebot die unterschiedlichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Herangehensweisen so zusammen zu bringen, dass sinnvolle, schnelle und effektive Zusammenarbeit dabei heraus kommt!“, fasst Groepschef Peter Heijmen den Tag in Weeze zusammen.
Wer Lust hat, seine Freizeit bei der Feuerwehr in Rindern oder der Brandweer in Millingen aan de Rijn zu verbringen, ist herzlich willkommen. An den Übungsabenden, donnerstags in Rindern und dienstags in Millingen aan de Rijn, sind neue Kameradinnen und Kameraden herzlich willkommen.