Stadtfeuerwehrfest in Reichswalde

Am vergangenen Samstag (22. Juni 2019) fand das jährliche Stadtfeuerwehrfest, diesmal im Rahmen der Reichswalder Kirmes statt. Etwa 300 Feuerwehrleute aus Kleve sind der Einladung gefolgt und haben bei bestem Wetter am Festumzug teilgenommen. Einige Kameradinnen und Kameraden wurden für ihr langjähriges Engagement geehrt; zwei wurden in die Ehrenabteilung überstellt. Gäste kamen von der Feuerwehr der Partnerstadt Ronse und des Löschzugs Müsen der Feuerwehr Hilchenbach.

Festzug durch Reichswalde

Gegen 16:00 Uhr versammelten sich die ersten Feuerwehrleute und die geladenen Gäste aus Politik und Verwaltung vor dem Reichswalder Feuerwehrgerätehaus. Spielmannszug und Musikzug kamen dann über den Dorfanger gezogen und spielten vor dem Gerätehaus noch mehrere Musikstücke, bevor sich alle Anwesenden zu einem Festzug formierten und gemeinsam unter musikalischer Begleitung durch das Dorf zogen.


Ansprache vom Leiter der Feuerwehr

Der Festzug endete auf dem Sportplatz, wo man sich für für eine kurze Begrüßung und Ansprache aufstellte. Der Leiter der Feuerwehr Kleve, Stadtbrandinspektor Ralf Benkel, begrüßte die Anwesenden und bat um einen kurzen Moment des Innehaltens für die verstorbenen Kameradinnen und Kameraden, während der Musikzug dazu das Stück „Ich hatt' einen Kameraden“ spielte.

In seiner Ansprache betonte Benkel, dass die Feuerwehr fest auf dem Boden des Grundgesetzes stehe: „... denn alle Menschen für deren Wohlergehen wir sorgen und wir Verantwortung tragen, sind gleich wertvoll. Es ist egal welche Religion sie haben, aus welchem Land sie kommen, ob sie Frauen oder Männer sind oder wie alt sie sind. Das Leben und die Gesundheit aller Menschen sind uns wichtig. Es gibt leider auch Gruppierungen, die dieses anders sehen, von denen wir uns deutlich distanzieren müssen und auch tun.“. Dies wurde mit Beifall bestätigt. „Auch die kürzlich erhobene Forderung in Richtung Berufsfeuerwehr ist schwer verständlich, dürfen wir doch stolz darauf sein, für unsere Stadt und über 50.000 Bürger rund um die Uhr, Tag für Tag bereit zu stehen, um zu Retten, zu Löschen, zu Bergen und zu Schützen.“

Benkel betonte die Erfordernis, sich neuen Gegebenheiten anzupassen und dem Stand der Technik zu folgen. Dies gelte für Fahrzeugtechnik, persönliche Schutzausrüstung und Feuerwachen. Auch der Klimaschutz sei ein Thema für die Feuerwehr: „Denn das Klima geht uns alle an, wie wir als Feuerwehr durch die Folgen des Klimawandels immer häufiger erfahren müssen. Auch hier werden wir uns – wie in der Vergangenheit – positiv schaffend zum Wohle der Bürger einbringen.“

Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft

Es folgten die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften. Es gratulierten auch die Bürgermeisterin der Stadt Kleve, Sonja Northing, und Kreisbrandmeister Reiner Gilles. Für 25 Jahre Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr wurden ausgezeichnet:

  • Anne Collisi, Spielmannszug
  • Dana Simons, Musikzug
  • Jeanette Pallaschke, Musikzug
  • Klaus Waßer, Löschzug Rindern

Für 35-jährige Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet:

  • Birgit Cattelaens, Musikzug
  • Michael Weber, Löschgruppe Reichswalde
  • Ralf van Berkum, Löschzug Kellen
  • Peter Winands, Löschzug Rindern
  • Jürgen Buil, Löschzug Kleve
  • Hans-Josef Janßen, Löschgruppe Wardhausen-Brienen

Verdiente Kameraden, die aus Altersgründen aus der Brandschutzabteilung ausscheiden, wurden in die Ehrenabteilung überstellt:

  • Heinrich Köhler, Löschgruppe Keeken
  • Werner Peters, Löschgruppe Donsbrüggen

Grußworte im Festzelt

Nach der Nationalhymne auf dem Sportplatz zog man gemeinsam ins Festzelt ein. Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing griff zum Mikrofon und dankte den anwesenden Feuerwehrleuten erneut für ihr Engagement. Sie zog einige Einsätze in der nahen Vergangenheit als Beispiele für die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr heran, unter anderem die Bombenentschärfung von Anfang des Monats, bei der viele Menschen für die Dauer des Einsatzes in der Hauptfeuerwache untergekommen waren. Kreisbrandmeister Reiner Gilles hielt die letzte Anspreche und fasste sich kurz, um den öffentlichen Feuerwehrball um 19:00 Uhr pünktlich beginnen zu lassen.


Brandschutz sichergestellt

Der Brandschutz für die Stadt Kleve war übrigens während der gesamten Veranstaltung sichergestellt: Ein Löschfahrzeug und eine Drehleiter der Feuerwehr Kleve waren vor Ort und besetzt, so dass bei Einsätzen schnell reagiert werden konnte. Im Hintergrund war die Feuerwehr Kranenburg in Bereitschaft. Zweimal mussten die Fahrzeuge vom Stadtfeuerwehrfest auch zum Einsatz fahren. Kurz vor dem Umzug musste die Drehleiter zur Unterstützung eines Imkers ausrücken, um ein Bienennest umzusiedeln. Im Verlauf des Abends folgte noch ein Einsatz für das Löschfahrzeug: Durch eine defekte Heizungsanlage waren zwei benachbarte Keller voll Wasser gelaufen. Diese wurden leergepumpt. Die Kameraden aus Kranenburg mussten also nicht nach Kleve ausrücken. An dieser Stelle trotzdem vielen Dank für Eure Bereitschaft zur Unterstützung!